Die SPD-Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers informiert sich über Repowering: Ausbau der Windenergie in Steyerberg

Die heimische Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers konnte sich, gemeinsam mit Ralf Thäsler vom SPD-Ortsverein Steyerberg, durch Bürgermeister Marcus Meyer und Bauamtsleiter Frank Siedenberg vom Flecken Steyerberg sowie Henrike Nagel von Alterric und Landwirt Christian Dohrmann aus Wellie über das Repowering von Windkraftanlagen informieren. Um die Fortschritte bei der Modernisierung der erneuerbaren Energien zu diskutieren, traf man sich vor Ort am Windpark Steyerberg/Wellie.
„Für den Bereich der erneuerbaren Energien werden in Bund und Land stetig neue Rechtsgrundlagen geschaffen, um den Ausbau voranzutreiben - umgesetzt werden müssen diese Vorgaben dann aber vor Ort“, so Marja-Liisa Völlers, die sich persönlich ein Bild davon machen wollte, wie Kommune und Bürgerinnen und Bürger im Flecken Steyerberg und der Umgebung die regenerative Energiegewinnung vorantreiben. Für das sogenannte Repowering von Windparks haben Bundesregierung und EU neue Rechtsgrundlagen geschaffen, um den Ausbau zu erleichtern. „Beim Repowering werden die alten Windräder durch modernere Anlagen ersetzt, die deutlich mehr elektrische Energie erzeugen“, erklärt Henrike Nagel von der Betreiberfirma Alterric eingangs.
Der Flecken Steyerberg ist bekanntermaßen Vorbild beim Ausbau erneuerbarer Energien. „Unsere alten Windkraftanlagen stehen seit 25 Jahren“, berichtet Marcus Meyer. Schon damals habe man durch eine frühe Bürgerbeteiligung dafür gesorgt, dass die Akzeptanz der Anwohnerinnen und Anwohner für die Windparks gewährleistet war. Auch beim derzeitigen Repowern auf 131,5 m Nabenhöhe und die Gesamthöhe von 200 Metern mit Rotorblättern gebe es keine Kritik aus der Bevölkerung, berichten die Anwesenden. Dazu ergänzt Henrike Nagel: „Das Repowern von Windkraftanlagen ist grundsätzlich immer einfacher. Die Wege zu den Windparks sind vorhanden und die Bürgerinnen und Bürger sind mit dem Landschaftsbild und den Windrädern bereits seit Langem vertraut.“ Aktuell sei man mit den Baumaßnahmen im Zeitplan und werde die neuen Anlagen voraussichtlich Ende des Jahres in Betrieb nehmen können.
„Repowering bringt eine deutliche Leistungssteigerung bei der Energiegewinnung“, so Christian Dohrmann. Je höher die Anlage, umso höher die Effizienz, erklärt er. Eine Anlage mit 131 Meter Nabenhöhe könne auch mit nicht viel größerem Aufwand als 160 Meter großes Windrad gebaut werden. „Hier gibt es noch eine Menge Potenzial. Der Energieertrag wäre mit einer höheren Anlage um 40 Prozent höher, würde aber nur fünf Prozent mehr kosten“, weiß Döhrmann. Dies ließe sich aber leider nicht überall so einfach realisieren, da neben anderen Faktoren auch mancherorts die Flugstrecken der Bundeswehr und der zivilen Luftfahrt beeinträchtigt wären.
Im weiteren Gespräch wurde dann unter anderem noch über das Auslaufen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die drohende Abschaltung von Biogasanlagen diskutiert sowie über den möglichen Trassenverlauf des Rhein-Main-Link im Landkreis Nienburg gesprochen. Grundsätzlich müsse man bei der Energiewende sinnvolle Lösungen finden, die wirtschaftlich rentabel sind, sind sich Marja-Liisa Völlers und Marcus Meyer einig. Dass nun beispielsweise etliche Biogasanlagen im Bestand vor dem Aus stehen könnten, sei dabei sicher nicht zielführend.
Ein Punkt ist beiden abschließend besonders wichtig: „Alle müssen in Deutschland ihren Beitrag für eine erfolgreiche Energiewende leisten.“ Dazu müssten Windräder auch leichter dezentral aufgestellt werden können. „Unsere Bevölkerung hier auf dem Land tut unglaublich viel, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen. Daher ist uns der Aspekt der Beteiligung auch besonders wichtig: Vor Ort muss die Bevölkerung etwas davon haben, dass man hier so viel investiert.“